Leitfunktion des Faches Deutsch
Deutsch ist ein Leitfach gymnasialer Schulbildung. Es leistet einen wichtigen Beitrag zur Umsetzung der Bildungsziele des Gymnasiums und zur Kompetenzentwicklung der Schülerinnen und Schüler bis zur Allgemeinen Hochschulreife. Wichtig ist dieser Beitrag, weil im Mittelpunkt des Faches ein unabdingbares Zeichen des Menschseins steht: die Sprache. Sprache ist und bleibt das zentrale Mittel der Verständigung in unserer Lebenswelt. Das Beherrschen von Sprache in Wort und Schrift ermöglicht Selbstbestimmung, Welterschließung, Toleranz und Teilhabe am kulturellen, gesellschaftlichen und politischen Geschehen der Zeit.
Der Deutschunterricht spielt damit eine große Rolle und schafft so wesentliche Voraussetzungen für den Lernerfolg in allen Fächern. Deshalb arbeiten die Deutschlehrkräfte einer Jahrgangsstufe intensiv zusammen, z.B. indem sie Unterrichtseinheiten gemeinsam entwerfen und oft parallel durchführen und auch Schulaufgaben und andere Leistungsnachweise gemeinsam erstellen.
LehrplanPlus
Der neue LehrplanPlus beinhaltet folgende Bereiche: Sprechen und Zuhören, Lesen – mit Texten und weiteren Medien umgehen, Schreiben, Sprachgebrauch und Sprache untersuchen und reflektieren. Er beschreibt die Kompetenzen, die die Schüler in diesen Bereichen beherrschen sollten.
Bedeutung für übergreifende Bildungs- und Erziehungsziele durch Auseinandersetzung mit Sachtexten
Die Schülerinnen und Schüler lernen im Laufe ihrer Schulzeit das gesamte Spektrum an Texten kennen. Dabei steht die kompetenzorientierte Auseinandersetzung im Vordergrund, nicht das schematische Einüben von starren Aufsatzformen. Durch die inhaltliche Auseinandersetzung mit den verschiedenen Themen und Positionen entwickeln die Schülerinnen und Schüler eigene Werthaltungen und Respekt für die Haltungen anderer. Sie setzen sich dabei nicht nur mit der eigenen Kultur, sondern auch mit fremden Kulturen auseinander. Das Thema Medien spielt im Deutschunterricht eine große Rolle. Das reicht von der Nutzung für Unterrichtszwecke bis hin zur kritischen Beleuchtung des alltäglichen Umgangs mit diversen modernen Technologien. Viele Unterrichtsinhalte, z.B. die Kommunikation und Sprachvarietäten fördern soziale Kompetenzen und solche, die später für die Berufswahl relevant werden.
Das Fach Deutsch leistet damit einen wichtigen Beitrag zu der Vermittlung von übergreifenden Bildungs- und Erziehungszielen.
Aufgrund der Corona-Maßnahmen können etliche Aktivitäten nicht oder nur bedingt stattfinden.
Digitale und analoge Medien im Zeichen des Deutschunterrichts
Die Tatsache, dass das Ohm-Gymnasium auch den Titel Medienreferenzschule trägt, hat auch Auswirkungen auf den Deutschunterricht. Medien finden digital und analog im Deutschunterricht ihren Platz, um die Medienerziehung der Schüler im Zeitalter der Digitalisierung den gebührenden Stellenwert zu geben.
Bücher lesen und verstehen ist gerade in unserer heutigen Zeit eine Notwendigkeit und eine der grundlegenden Kompetenzen des Menschseins, die zu einem erfolgreichen Studien-und Berufsweg führen. Daher hat die Leseförderung einen zentralen Stellenwert im Rahmen des Faches Deutsch als Leitfach. Ein weitreichendes und differenziertes Konzept positioniert das Lesen in der 5.Klasse nicht nur in Deutsch, sondern in allen anderen Fächern auch. Leseschwache Schüler werden nach Diagnostizierung in eigenen Lerngruppen besonders gefördert. Der bereits seit Jahren etablierte Vorlesewettbewerb der 6.Klassen setzt diese Schiene fort und hat bereits etliche Stadt-und Regionalsieger hervorgebracht. In der 7.Klasse findet die Leseförderung mit der Teilnahme am Bundesweiten Vorlesetag, an dem sich Eltern, Lehrer und ältere Schüler als Vorleser engagieren, zunächst ihren Höhepunkt.
Gerade in den letzten Jahren findet das kreative Schreiben sowohl bei Lehrern wie auch bei Schülern immer mehr Freude und Interesse. Neben der Förderung der Kreativität im Unterricht werden Schreibwerkstatt-Workshops organisiert. Der Poetry-Slam-Wettbewerb der 10.Klassen ist eines der Events am Ende des Schuljahres. Für Schüler mit Migrationshintergrund findet sich ein breites Angebot der fächerübergreifend angelegten Sprachbegleitung sowie das Zusatzangebot Deutsch als Zweitsprache.
Zeitungsprojekte- in analoger und digitaler Form- sind weiterhin ein fester Bestandteil im Rahmen der Medienerziehung des Deutschunterrichts. Unterstützt wird dies von den Klasse-Projekten der Erlanger Nachrichten, doch auch andere Tages-und Wochenzeitungen werden zeitweise abonniert. Gerade im Zeitalter des Internets und sich damit verbreitender Fake-News wird das kritische Lesen von Informationen und Kommentaren immer wichtiger, womit das Fach Deutsch einen sehr wichtigen Auftrag im Rahmen der Politischen Bildung erfüllt. Journalistische Texte werden aber nicht nur untersucht, sondern auch selbst verfasst.
Im Rahmen der ganzheitlichen Erziehung des Menschen wird das Szenische Lernen nicht nur, aber besonders im Deutschunterricht als Lernmethode, die alle Sinne erfasst und besonders auch zur Literatur einen affektiven Zugang ermöglicht, mit Erfolg eingesetzt.
Nicht zuletzt tragen auch unsere drei Theatergruppen der Unter-, Mittel-und Oberstufe, die sich stets eines starken Zulaufs erfreuen, zum Gelingen der ästhetischen Erziehung unserer Schüler bei.
Die jährlich stattfindenden Aufführungen, auch in Kooperation mit den Musikern, gehören jedes Jahr zu den Höhepunkten unseres Schullebens. Selbstverständlich werden im Rahmen der Schulplatzmiete, aber oft auch auf Initiative einzelner Deutschlehrer relevante Aufführungen am Theater Erlangen oder am Staatstheater Nürnberg besucht.
Auch die alljährlich mit den 11.Klassen durchgeführte Weimarfahrt erfüllt das Ziel weitreichender kultureller Bildung, hier in Verbindung mit dem Fach Geschichte.
Schlussendlich erfüllt das Leitfach Deutsch fächerübergreifend und werteorientiert mehr als die Vermittlung der grundlegenden Kompetenzen.